Ankunft in Burkina Faso |
Nachdem das letzte Geld in Bolgatanga verpulvert
worden war machte ich mich auf die Socken nach Burkina Faso.
Die Grenze passierte ich problemlos. Nur etwas gewöhnungsbedürftig war sie hier. In Ghana alles noch so ziemlich normal und wie gehabt. Aber in Burkina Faso sah man kein Grenzgebäude. Man mußte erst durch den Ort durch und dann machte die Arbeit der Grenzer die örtliche Polizei. Es war auch eine große Umstellung, und ist es auch jetzt noch - nun muss mein bescheidenes Französisch herhalten. Der Zoll saß dann weitere 20 km im Landesinneren und dort bekam ich dann problemlos meinen Stempel für die Carnet. Es war zwar zeitig am Tag aber die Sonne gab schon wieder all ihre hochsommerliche Kraft auf die Erde ab. Und was ich gestern schon bemerkte setzte sich nun hier nach Burkina Faso hinein fort - die Landschaft dörrte immer mehr aus. Es wurde trockener und die Flüsse versiegten in der Dürre. In manchen Dörfern war noch angestautes Restwasser in Form von kleinen Seen in den Flüssen. Viele Bewohner sah man dort - in der Nähe des frischen Nass. Die Nähe der im Norden liegenden Sahara wird immer mehr spürbar. Nach anfänglicher Einsamkeit auf der Straße bemerkte ich bald, das Hauptverkehrsmittel neben dem Fahrrad ist hier das Moped. Je näher ich Ougadougou kam um so mehr wurden es. Dort kam ich kurz nach der Mittagszeit an. Fand schnell ein Hotel. Nur mit dem Geldwechsel scheint es nicht so einfach zu sein. Keine Wechselstuben und ich sollte zum Supermarkt gehen. Dort scheint es auch möglich zu sein, aber zweimal wurde ich vertröstet. Bekam dann am frühen Abend meine Radatten vom Hotelier getauscht und bin so erst mal wieder flüssig. |
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Ougadougou |
In den letzten Wochen, als es nun fest stand, es
geht über Westafrica zurück, ging der Ortsname Ougadougou mir immer wieder
irgendwie durch den Kopf. Immer in Verbindung wie mit einer sensationellen
Nachricht der Tagesschau (oder ak) in dem die Meldung anfängt -
"Ougadougou. ... (und dann die Meldung)." Ich weiß eben nicht was
hier mal los gewesen sein muss, daß mir dies immer durch den Kopf geht.
Nach einer sehr warmen und schwülen nacht wollte ich heute zum Sonntag gerade los und durch die Stadt, als sich plötzlich der Himmel verdunkelte. Bald darauf wehte ein heftiger Wind durch die Straßen und mit ihm flog natürlich eine Menge Staub durch die Luft. Es war fast zum wieder Licht anmachen. Dann fing es an zu regnen. Ein erfrischender Regen. Nicht lang, aber mit einem Male war die ganze stickige Luft verschwunden und es schien mir schon fast wieder zu frisch. Doch es war angenehmer so durch die Straßen zu laufen, als wenn die wieder die Sonne von oben auf einen knallen würde. Das Straßenbild ähnelt sich dem der letzten Wochen. Gemütlicher Sonntagsbetrieb der Händler am Straßenrand und Platz auf der Straße. Kein Gedränge wie noch gestern. Dafür ist dann mehr Andrang in den kleinen Restaurants oder Kneipen. Sonntagsstimmung bei Bier or Coke.
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Nach einem Tag habe ich mich langsam an das Französisch hier gewöhnt. Spreche wieder meine ersten Sätze. Es fällt jedoch schwer, das fehlende Wort nicht durch das englische zu ersetzen. Jetzt merke ich wie einfach es in den Ländern zuvor war sich verständlich zu machen. Sagen kann ich ja noch einiges - aber die Antwort zu verstehen ist eine ganz andere Geschichte. Und so bin ich froh, wenn ich keine Antwort brauche und einfach kommentarlos das bekomme was ich wollte.
Morgen mache ich mich dann auf nach Bankass oder Badiagara im malischen Dogon Country. War ein kurzer Aufenthalt in Burkina Faso, aber wie ich schon sagte - ich habe zu wenig Informationen für eventuelle Anlaufpunkte. Dafür einige mehr in Mali. Aber vielleicht hält der Zufall mich unterwegs noch auf. Wie die Verbindungen dort und später in Mauretanien ins Internet sein werden, weiß ich nicht. |
Mein Hotel. Abends sitze ich dann mit Notebook und bei Bier auf der Terrasse im ersten Stock - dort ist die für mich einzig erreichbare Steckdose.
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