Nach Marokko

Mein Guide hat mich unversehrt durch das Minenfeld an den letzten mauretanischen Policeposten gebracht. Letzte Ausweiskontrolle und dann allein weiter zu den Marokkanern.

Am Schlagbaum wartete schon eine Land Cruiser auf die Abfertigung. Es wird noch etwas dauern und man lud mich zum Tee ein. Nach knapp einer Stunde regte sich etwas bei den Grenzern. Es wurde abgefertigt. In Begleitung einer Eskorte ging es die nächsten 2 km weiter. Und dort sagte man mir, hier könne ich zelten. Egal wo. Es wäre überall möglich. Hier mitten in  der Wüste Sahara. Morgen geht es nach Dahkla und die restlichen Formalitäten werden erledigt. Also nichts mit sofortiger und alleiniger Weiterfahrt, wie man mir es in Mauretanien noch erzählte, sondern so wie ich es weiß, ab der Grenze wird man auf den nächsten 350 km mit einer Eskorte nach Dakhla gebracht. Nun es half nichts. Aß meinen letzten Zipfel Baquet und machte es mir im Jeep wieder häuslich. Zur Mittagszeit kam einer der LandCruiser mit seinem Teller voll Reis und Kamelfleisch zu mir in Auto gekrochen und bot mir das Mitessen an. Ich konnte schlecht abschlagen, wenn ich daran denke, daß meine Fressbox schon ziemlich leer gefuttert ist und das letzte Brot vor 2 Stunden verzehrt worden war. Durch das Warten war das Essen mit einem Male ein Problem geworden. Zumal ich entgegen den letzten Tagen nun auch Hunger bekam. Am Abend gab es Beutelsuppe mit viel Makkaroni. Und am nächsten Tag hat wieder einer meiner Schutzengel an mich gedacht, indem er die nach Mauretanien reisenden Araber Reste ihres Brotes liegen ließ, die ich verstohlen und fast schamvoll heimlich in meinen Einzelkämpfer schleuste und mit Marmelade beschmiert in mich hinein stopfte. Ich kam mir vor wie ein Brückenschläfer, der auf der Kleinmesse an der Bockwurstbude auf die Reste wartet.

Dakhla

Erst um vier am Nachmittag sollte es losgehen. Es wurde fünf. Und dann noch später. Um sechs kam einer mit einer großen Tasche, der nach Dakhla wollte und so durfte ich außerhalb der Eskorte mit ihm bereits losfahren. Während die anderen erst nach Mitternacht um 2 ankommen werden war ich bereits um 11 in Dakhla. Setzte mein Begleiter ab. Und bei der Suche nach dem Hotel stand mir das Glück wieder sehr offenherzig gegenüber und ich fand als erstes - einen Geldautomaten, der mich auch genauso offenherzig und beglückend bediente. Ich war wieder flüssig und diesmal war nicht Bier oder Zigarette das erste Geschäft - eine große Portion Kebab. Das tat gut. Erst dann suchte und fand ich mein Hotel.

Am nächsten Tag rannte ich meinem Pass hinterher. Dann dem Zoll. Den ich aber auch erst Morgen abschließen werde, da mein Fahrzeugpapiere kopiert werden müssen und die Kopierer im Ort wegen Stromausfall nicht arbeiten. Brachte den Jeep in die Werkstatt, die dann aber auch hilflos die Hände hoben und ebenfalls nur auf die gleiche Standgasdrehzahl kamen und mich auf die Spezialwerkstätten von Suzuki im Norden von Marokko verwiesen. So war der Tag ebenfalls rum und kann eigentlich sagen - es war der längste Grenzübergang der Reise - 3 Tage.

Dakhla

 

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