Nach Süden in den Busch

Um 10 verließ ich den Zeltplatz. Ließ noch kurz meinen Auspuff an einer Stelle schweißen und machte mich auf den Weg Richtung Süden nach Dodoma. In manchen Reiseführern ist Dodoma der Hauptstadt und in anderen wieder Daar Es Salam. 

Ca. 450 km lagen bis Dodoma vor mir. Und davon nur ca. 30 km Asphalt. Ich fragte noch mal den Zeltplatzwart nach der Beschaffenheit der Straßen und der meinte, die Buckelpiste vor seinem Areal wäre besser als die Straße die ich nun vor mir hatte. 

Ich habe Zeit und werde die Strecke schon überstehen. Eigentlich wollte ich nach Daar Es Salam, aber durch meinen lieben Andrew war ich 25 $ ärmer und will diese wieder durch eine kürzere Strecke gut machen. 

Bald kam ich auf die Buckelpiste. Jämmerlich und die Straße ist etwas ähnliches wie unsere Bundesstraße. Ich lachte als ich am Rande der Straße eine Tempolimit von 50 Km/h sah und ein Hinweis auf "Bumps ahead" (Speedbreaker) kam. Ich fuhr hier nur über die "Bumps" und konnte den Speedbreaker beim besten Willen nicht ausmachen. Tempo 40 war schon das Maximale.

In Babati tankte ich noch mal auf. Bis dahin überkam mich bei dem Anblick der Fahrbahn wieder eine gewisse Benzinangst. Wer fährt hier schon lang und braucht Benzin. Danach ging es in die Berge. Die Straße schlängelte sich durch den Busch hinauf und der "Belag" wurde besser. Mit zum Teil 70 Sachen bretterte ich durch die Landschaft und habe so ein Gefühl von Rallye Paris - Dakar gehabt.

Die Landschaft konnte ich nun durch das Auf und Ab nun auch etwas besser sehen. Viel Wald. Und dann ab uns zu dazwischen kleine bewirtschaftete Flächen. Kleine Dörfer mit ihrem kleine Markt, auf dem es das notwendigste wie Zigaretten oder Cola gab. Neugierige Augen verfolgten mich und lachend grüßten sie zurück, wenn ich die Hand zum Gruße hob. In solch einsamen Ecken in Asien grüßten meist die Einheimischen zuerst. Aber hier sahen sie einem nur grußlos und erstaunt nach und fragten sich bestimmt, was will der Weiße hier.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachtlager im Busch Der Tag neigte sich dem Ende entgegen und ich mußte langsam Ausschau für die Nacht halten. Eine Herberge zu finden ist in dieser Gegend zwecklos. Und so schlug ich mich in den Busch. Es wurde auch Zeit, den mein Magen meldete Entzugserscheinungen. Fand schnell einen schönen und sonnigen Platz (rechts). Ausblick auf die umliegende Landschaft und war zufrieden. Machte Abendbrot und als ich meine abschließende Zigarette rauchte war die Einsamkeit dahin. Eine Viehherde näherte sich und bald wird wohl auch der Hirt hier sein. Ich wartete ab.

Nach 10 Minuten kam der Hirte. War wohl eher eine Hirtin, die in der Nähe Holz suchte und mich nicht bemerkte. Doch als sie mich sah, warf sie sämtlich gesammeltes Holz ab und eilte in die entgegengesetzte Richtung zurück. Was sollte ich davon halten. Hielt es aber für besser mir einen anderen Platz zu suchen, ehe 10 schwarze Männer, mit Speeren bewaffnet, um mein Auto tanzen.

Ist aber alles Quatsch und im Nachhinein fragte ich mich, wer hatte wohl mehr Angst vor wem? Die Einheimischen haben Angst vor mir Weißen und ich vor ihnen. 

Nach 5 km fand ich ein neues Platzchen und ließ ich nun endgültig nieder (rechts). Es war nahe Kondoa und ich sah die Lichter der kleinen Stadt. 

Am nächsten Morgen kamen einige früh an mir vorbei. Schauten erst misstrauisch und als ich freundlich grüßte, lachten sie und taten dies auch. 

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