Das war Tansania

Nach diesem Tag kam ich dann nach Dodoma. Die Hauptstadt mit dem Flair eines Dorfes. Ich kann mir nicht vorstellen, daß von hier aus die tansanianische Politik gemacht wird. Hatte kurioserweise unerwarteten Funkkontakt. Konnte aber nicht alle erreichen, weil bestimmt gerade die Sekretärin auf dem Schoß saß und keine Hand frei war.

Ich hoffte nach Dodoma wieder auf "normalen" Straßen fahren zu können, aber nichts war. Es ging genauso weiter wie die letzten über 300 km. So hatte ich noch mal 280 km Highway a la Tansania vor mir. 

Hatte mit dem Finden eines Nachtlagers, wieder mitten im Busch, wieder mal einen Platten. Erst ärgerte ich mich, aber es war eigentlich der beste Zeitpunkt für so 'ne Angelegenheit. Für 3 Mark konnte ich ihn am nächsten Tag reparieren.

Erst nach Iringa war alles wieder mitteleuropäisch auf den Straßen. Aber Wolken zogen sich über mich zusammen und es regnete. Nach 200 km wurde ich wieder mal von einem Polizisten angehalten. Er fragte mich warum ich kein britisches Kennzeichen hätte und ich sagte, weil das in Deutschland nicht üblich ist. Er guckte vorn und er guckte hinten. Ich sagte, "It's all the same." Dann kleiner Plausch. Ob ich eine Kamera hätte. "Habe ich." sagte ich ihm. "Ist es die einzige?" fragte er. Ich antwortete mit ja. Nach kurzem überlegen wollte er sie dann als Geschenk. Da konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen und machte ihm deutlich, daß dies keine Wegschmeißkamera ist. 

Betreffs des britischen Kennzeichens wurde mir am nächsten Morgen so einiges klar. Ich hatte das vordere Nummernschild verloren. Also weder britisches noch deutsches Kennzeichen. Und es war nichts "all the same". Und die Kamera wohl nur als gut gemeinter Bakschisch für das Augen zu drücken gedacht.

Nach Mbeya bog ich in Richtung Grenze nach Malawi ab und wollte mir wieder ein Nachtlager suchen. Fand aber keins. Ich fuhr durch bergiges Gelände. Viele Bananenplantagen. Und auf der Straße war Betrieb wie auf der Hainstraße zu Geschäftszeiten. Kein ruhiges Plätzchen zu finden. Und so war ich kurz vor Dunkelheit an der Grenze. Hatte aber keinen Bock zu nächtlicher Stunde in ein neues Land einzureisen und fuhr wieder 15 km zurück, zu einem Zollcheckposten und schlief dort im Auto. 

Bei Zeiten war ich am nächsten Morgen wieder auf den Beinen und es ging ab nach Malawi.

Alles in allem waren die letzten Tage auf diesen Schotterpisten das härteste was mein Einzelkämpfer aushalten mußte. Wie er es verkraftet hat, werde ich bestimmt in den nächsten Tagen und Wochen merken. 

Und nun das letzte Bild von Tansania.

 

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