Grenze Iran / Teil 1            Esfahan

   Die iranische Grenzgeschichte Teil 2

 

Um acht stand ich an der Rezeption. Bezahlte und wir fuhren los. Oben angekommen, dachte ich jetzt geht es gleich los, doch es wurde erst einmal gewartet bis der Verantwortliche da ist oder kommt. Über nacht hat sich der Fuhrpark an der iranischen Grenze vergrößert. "Die haben alle das gleiche Problem." meinte Hossein. Nach einer knappen Stunde warten ging es los. Es wurden die Daten vom Auto aufgenommen und kontrolliert. Ob Benzin. Zylinderanzahl. Und Fahrgestellnummer. Ja wo ist die denn? Ich fand sie nicht. Nicht sofort sondern erst nach ausgiebigem Studium der Bedienungsanleitung. Sie ist hinter dem rechten Vorderrad. Was ist in dem Rucksack. Meine Gerätschaft. Und ich mußte alles auspacken und wieder erklären. Ich erklärte ihm, daß schon alles aufgeschrieben ist. Es half nichts. Zum Schluss wollte er dann auch solch einen Translater haben und er gab mir unaufgefordert seine Adresse. Dann kam der nächste und wollte Geld. Als ich nicht verstand nahm er sich die 20.000 Rial (3.000 Rial = 1 DM) selbst. Mit diesem fuhr ich nun Richtung Stadt. Dort war ein großes Büro. Wieder Auto kontrollieren. Und da begann es richtig mit dem Papier machen. Es wurden nimmer mehr Zettel, A4-Blätter und Kopien. Dort wurde ich dann erst um 50.000 Rial geschröpft und nachdem ich dann meine alte Möhre von einem Wert von 40.000$ auf 15.000$ heruntergehandelt hatte, bezahlte ich noch mal 160.000 Rial. Dann mit Hossein ab ins Auto und zum kleinen Häuschen. Dort wieder Papier machen und schröpfen. 230.000 Rial. Zurück zum großen Büro. 50.000 Rial. Dann Bakschisch hier 5.000 Rial und noch dort 5.000 Rial. Nun zu kleines Büro. Papier machen. Mit Papier 100 m in Nachbarhaus. 282 $ locker machen, aber es ging zum Glück mit Mastercard. Nur ich war offensichtlich der erste der diesen wahnsinnigen Versuch gestartet hatte. Es mußte bis nach Teheran telefoniert werden, um Nummern und Genehmigung zu bekommen. Natürlich nebenbei noch ein kleines Papierchen machen und das wichtigste vergessen, die Unterschrift auf der Mastercardquittung. Zurück zu kleines Büro. Bestätigung und neues Papier. Dann zu kleines Häuschen und Unterschrift holen. Nun zum Einlassgebäude. Auto kontrollieren. Einer macht wieder Papier. Einer stempelt und zeichnet ab. Wieder zu großem Büro. Jetzt letzte Unterschriften und Papier sortieren. Fertig. Es war nun um 1 Uhr. Die vier anderen mit dem gleichen Problem habe ich nach dem ersten mal großes Büro nie wieder gesehen. Dank Hossein sind die erbarmungslos abgehangen worden und ich denke sie werden es bis Dienstschluss der Büros gerade so geschafft haben. Wie ich das allein geschafft hätte ist mir derzeit noch schleierhaft. Ich dankte nur meinem "Little Helper". Und lachend meint Hossein "Ich wünsche Dir in Pakistan und Indien auch so einen Helfer." Wenn das dort auch so abläuft, dann hoffe ich sehnlichst darauf. Nun die letzten 30 $ für Hossein waren somit erst einmal gut angelegt. Er war eigentlich der Erste, der nicht erst die Hand aufgehalten hat, sondern erst mal half.

Die Kosten an dieser Grenze waren erschütternd. Es ist zwar alles hier spottbillig. Aber in nun nur noch 3 1/2 Tagen kann ich das gar nicht wieder ausgleichen. Bei vier Wochen ist das kein Problem und vielleicht gerechtfertigt. Aber bei einer Transitreise?

  Das gemachte Papier. Der unter Teil sind die gebündelten, geklammerten, gesiegelten und abgezeichneten Papiere "Carnet de Passage". Ohne diesen geht es keinen Meter weiter.

 

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